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Tee aus Kenia & Tansania

Tee aus Kenia ist weltweit für seine außergewöhnliche Qualität und reiche Aromen Vielfalt bekannt und geschätzt. Als einer der größten Teeexporteure der Welt spielt Kenia eine bedeutende Rolle in der Teeproduktion und versorgt den globalen Markt mit hochwertigem Schwarztee. Die einzigartigen klimatischen Bedingungen und die sorgfältige Verarbeitung machen den kenianischen Tee zu einem unverwechselbaren Genuss für Teekenner und Liebhaber exquisiter Teesorten.

Tee aus Kenia

Tee aus Kenia ©iStockphoto/Jennifer Watson

Kenia ist etwa so groß wie unser Nachbarland Frankreich. Seine Lage am Äquator bereitet der Teeproduktion optimale Bedingung, genauso wie in den angrenzenden Ländern Tansania, Äthiopien, Uganda und Somalia. Neben riesigen Steppengebieten ist Kenia auch von einem bis zu 3000 Meter hohen Hochland durchzogen, am „Fuße des Great Rift Valley“ und ganz in der Nähe des Viktoriasees wird der Tee angebaut. Die Kenianische Stadt Mombasa und gleichzeitig zweitgrößte Stadt des Landes, liegt am Hafen Kilindini, und ist einer der wichtigsten Umschlagsplätze für Tee weltweit. Durch die Lage am Äquator und die tropischen Temperaturen gedeihen die Teepflanzen besonders gut und verleihen dem grünen Gold eine ganz eigene Note. Von April bis Juni und schließlich von Oktober bis November finden Regenperioden statt und sorgen bei den Teepflanzen für einen kräftigen Wachstumsschub. An den langen und zumeist sonnigen Tagen tanken die Teepflanzen Licht und Wärme. Besonders in Kenias Hochland entstehen somit optimale Klimabedingungen für die Zucht von Teepflanzen.

Kenia ist ein Schwergewicht im Tee-Anbau und der bedeutendste Tee-Produzent Afrikas. Das Land gehört zu den fünf größten Tee-Herstellungsländern der Welt und exportiert davon eine gewaltige Menge in andere Länder. Insbesondere der Schwarztee wird aufgrund seiner würzigen Konsistenz geschätzt. Kenia gehört zu den Pionierländern des Teeanbaus. Die Tradion entstand, als im Jahre 1903 der Engländer Caine Teesamen einführte. Wenngleich Kleinbauern bereits wenige Jahre später Teegärten anlegten, startete der eigentliche und produktive Tee-Anbau erst 1924. Vier Jahre später wurde bereits der erste kenianische Tee ins Ausland exportiert. Die Bezirke Kericho und Limuru-Kiambu sind heute noch die größten Anbaugebiete für kenianischen Tee. Kenia behauptet sich seit Jahren als Großmacht beim Tee-Anbau. Zwei Drittel der Gesamtproduktion des afrikanischen Tees kommt aus dem Land. Bei Schwarztee liegt Kenia auf Platz zwei hinter Indien. Tee gehört somit zu den wichtigsten Exportgütern des Landes und wird hauptsächlich von Kleinbauern angepflanzt. Nur 20 Prozent der etwa 190000 Hektar großen Anbaufläche entfällt auf einen industriellen Anbau, 80 Prozent dagegen werden von Familienbetrieben geführt. Mehr als 4 Millionen Kenianer arbeiten in der Branche, für 560000 Kleinbauern ist der Teeanbau ihr tägliches Brot.

Das Hauptanbaugebiet befindet sich im Hochland Kenias, ganz in der Nähe des Great Rift Valleys und auf einer Höhe um 2000 Meter. Durch die optimalen klimatischen Bedingungen können die Teepflanzen das ganze Jahr über geerntet werden. Für ausgezeichnete Sorten verwendet man nur die jungen Blattknospen und benachbarten Blätter, die stets von Hand gepflückt werden. Kenia-Tee wird hauptsächlich nach der CTC-Methode („Crush, Tear, Curl“) verarbeitet, der es möglich macht, große Mengen des Tees herzustellen. Es entstehen kräftige, dunkle Tees mit schnell färbendem Aufguss. Verglichen mit der orthodoxen Produktion, die besonders von den Deutschen nachgefragt wird, ist dieses Verfahren sehr günstig, effektiv und einfach. Allerdings werden damit nur mittlere Teequalitäten erzielt. In Deutschland wird CTC-Tee kaum nachgefragt, weltweit werden jedoch 80% der gesamten Tee-Ernte mit diesem Verfahren verarbeitet. Zunächst wird der Tee gepflückt, es findet jedoch keine Selektion statt. Meist nimmt man die Knospe und weitere Blätter, die abgerupft werden. Selbst Stengel und Rispen im Tee mindern die Qualität kaum, weil alles stark zerkleinert wird. Die frisch gepflückten Blätter werden für rund 14 Stunden auf Gittern ausgelegt. Wenn die Feuchtigkeit entweicht, werden die Blätter geschmeidig und können nun verarbeitet werden. Beim Crushing, Tearing, Curling; also Zerdrücken, Zerreißen und Drehen wird die Ernte in mehreren Maschinen behandelt:
• Die Rotorvane-Maschine arbeitet wie ein Fleischwolf und zerdrückt die Blätter.
• Die CTC-Bank walzt und zerreißt das Blattgut.
• Der Rotating sifter ist ein Blechzylinder, der die kleinen Teeblätter kugelig formt.

Fermentiert wird bereits in der CTC-Maschine, weil es Zeit und Kosten spart. Im Anschluss wird der Tee mit heißer Luft getrocknet und somit haltbar gemacht. Die CTC-Methode verursacht unterschiedlich kleine und große Kugeln, die über die Würzigkeit des Tees entscheiden. Je kleiner die Kugel, desto kräftiger und dunkler wird der Teeaufguss. Der kenianische Tee hat ein stets würziges und kräftiges Aroma, das manchmal einen leichten Zitrusgeschmack aufweist. Die Farbe des Aufgusses ist meist orange.

Tee aus Tansania

In Tansania wird seit 1905 Tee angebaut, insbesondere CTC-Tee mit mittlerer Qualität. Die Region Tanga war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts prädestiniert für den Teeanbau, der aber erst 1926 unter der britischen Besatzung marktfähig gemacht wurde. Die Teeproduktion konnte bis zum Jahr 1960 auf 3700 Tonnen erhöht werden. Durch die Unabhängigkeit geriet der Teeanbau ganz in die Hände der ausländischen Konzerne, wobei aber auch kleinbäuerliche Betriebe berücksichtigt wurden. Die Tanzania Tea Authority kümmerte sich um die Bereitstellung des Landes, reglementierte aber auch Bepflanzung und die Verarbeitung des Tees. Im Jahre 1992 zählte man fast 30000 Betriebe, jeder mit einem Hoheitsgebiet von rund 30 Ar. Anfang der Neunzigerjahre steigerte das Land seine Produktion auf rund 19.000 Tonnen mit einer Ertragsfläche von 18000 Hektar. Gemeinsam mit Simbabwe lag Tansania bei der Teeproduktion weltweit auf Platz 3. 75% des Tees werden im südlichen Hochland, also in der Region Iringa, angebaut. Bis zum Jahr 1997 wurde die Tanzania Tea Authority grundlegend umstrukturiert, so dass der Industrie und den kleinbäuerlichen Betrieben zwei unterschiedliche Aufsichtsbehörden zugeteilt wurden.

Viele Teeplantagen in Tansania befinden sich auch im Nordosten des Landes in den Usambara-Bergen auf einer Höhe von rund 1500 Metern. Hier wird insbesondere grüner Tee angebaut und weiterverarbeitet. Im Gegensatz zu Tee aus Kenia ist der Tansanische Tee milder und lieblicher im Geschmack, dies gilt sowohl für den Schwarz-, wie auch für den Grüntee. Insgesamt besitzt Tansania rund 20000 Hektar Teekulturen und macht nur 1% der gesamten Teeproduktion auf der Welt aus. Mittlerweile gibt es einen staatlichen und einen privaten Sektor. Beeindruckend ist, dass etwa 30.000 Bauerfamilien zwei Drittel der Tee-Gesamtproduktion des Landes verursachen. Der Rest entfällt auf private Plantagen. Der Regenwald, der die Teeanbaugebiete umfasst, wird erhalten, da er diese vor Krankheiten und Erosion schützt. Es ist beeindruckend, dass das junge Teeanbauland Afrika heute bereits 15% des gesamten Tees produziert. Die Nachfrage nach CTC-Tee ist allerdings kritisch zu beurteilen, denn Kenianischer und Tansanischer Tee bieten ein solch exzellentes Geschmackserlebnis, dass es als Verschwendung angesehen werden kann, wenn ein Großteil als CTC-Tee verschifft wird. Besonders der englische Markt hat diese Entwicklung begünstigt. Insbesondere kenianischer Tee kann zwischen Dezember und März eine Spitzenqualität erreichen, die kaum vergleichbar ist.

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