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Tee aus Georgien

Tee aus Georgien ist ein kulturelles Symbol und ein wahrer Genuss für Teekenner. Dieses einzigartige Getränk wird in Georgien seit mehreren Jahrhunderten kultiviert und ist eng mit der georgischen Tradition und Gastfreundschaft verbunden. Besonders berühmt ist der georgische Schwarztee, der in speziellen Tonkrügen namens „Samovar“ zubereitet und in gesellschaftlicher Runde genossen wird.

Tee – von seinem Beginn bis zum heutigen Tage ist Tee ein Volksgetränk, Genuss und auch Medizin. Zudem hat Tee während seiner langen Geschichte auch Politik sowie Geschichte geschrieben und das Tee trinken selbst ist ein Stück Kulturgeschichte, wie es an der Geschichte des russischen und georgischen Tees zu erkennen ist.

Tee aus Georgien

Tee aus Georgien ©iStockphoto/Gala Didebashvili

Georgischer Tee – ein eigenwilliger und säuerliche Teegeschmack

Georgischer Tee oder grusinischer Tee, wie Tee aus Georgien auch bezeichnet wird, verfügt über eine lange Tradition. Die Bezeichnung grusinischer Tee ist zurückzuführen auf den russischen Namen Georgiens Grusinien (oder Grusien) und wurde auch lange in Deutschland als ein Synonym für Georgien verwendet, wobei diese Bezeichnung heute eher veraltet ist.

Eine kleine Reise durch die georgische Teegeschichte

Der georgische Tee aus Russland hat so einiges zu bieten, aber vor allem einen süßlich-rauchigen Geschmack und eine gute Möglichkeit sich aufzuwärmen an den kalten Tagen. Allerdings stellt sich die Frage, Georgien (Russland) und Tee, wie kann das in Verbindung gebracht werden.

Bereits seit rund 150 Jahren wird Tee in Georgien angebaut und in der Zeit der Sowjetunion stammte fast der gesamte Bedarf an Tee aus Georgien. Russland selbst blickt auf eine Tee-Tradition zurück, die bereits lange vor dem klassischen Tee-Anbau begann. Denn über die sogenannte „Seidenstraße“ wurde Tee bereits ab dem 16. Jahrhundert von China nach Osteuropa transportiert. Hier sollte erwähnt werden, dass das Wort Straße hier einen falschen Eindruck vermittelt, denn es handelt sich in kleinster Weise um eine Straße in unserem Sinne, sondern sie umfasste Gebirgszüge, deren Höhenunterschiede von den Karawanen gemeistert werden mussten. Daher wird der Tee auch Karawanentee genannt, sofern er nicht auf dem kostengünstigeren Seeweg aus China nach Russland gelangte.

Es könnte nun die Meinung aufkommen, dass der Tee durch den langen Transport per Karawane an Geschmack verlor, doch anscheinend hat er eher an Geschmack gewonnen, denn noch heute kennen die Teekenner den Karawanentee als eine Delikatesse. Der Teeverbrauch war zur Zeit der Zaren sehr hoch, sodass der regierende Zar 1970 begann, Tee an der georgischen (grusinischen) Schwarzmeerküste anzubauen. Doch auch der Tee aus Georgien konnte den Bedarf nicht decken und so wurden immer mehr Möglichkeiten des Tee-Anbaus erschlossen.

Alle Teegärten bzw. Plantagen waren zur Zeit der Sowjetunion verstaatlicht und machte die Sowjetunion zu einem der der bedeutendsten Erzeugerländer in den 1960er und 1970er Jahren für schwarzen Tee. Die Russen machten den Tee zu ihrem Nationalgetränk, und als die Sowjetunion unterging, verfiel auch die russische Teekultur und mit ihr der Teeanbau.

Das ist auch der Grund, warum der Tee aus der russischen Produktion eher eine untergeordnete Rolle im Teeanbau spielt. In Russland werden zumeist nur qualitativ einfache Sorten angebaut, aufgrund des rauen Klimas, das dort herrscht. Somit ist erst mal die Frage nach Russland und Tee geklärt, doch die Frage nach Georgien ist noch immer offen.

Traditionsreicher georgischer Tee

Der schwarze Tee, der in Georgien angebaut wird, ist vom Geschmack mild und eigenwillig-säuerlich. Zumeist ist dieser Tee noch immer als Grusinien Tee bekannt und das deutet darauf hin, dass der Tee dort über eine langjährige Tradition verfügt. Derzeit erstrecken sich die Teeplantagen in Georgien über eine Fläche von rund 40.000 Hektar.

Der Tee-Anbau in Georgien ist an den Südwest-Hängen des Kaukasus zu finden, die zum Schwarzen Meer hin abfallen. Hier hatte der Zar vor langer Zeit die Teeplantagen anlegen lassen, um die Eigenversorgung sicherzustellen. Speziell wurde der georgische Tee für die russische Armee hergestellt (offizerskij Tschai). Allerdings teilte auch die russische Bevölkerung die russische Tee-Kultur.

Durch die Kriegseinwirkungen während des Zerfalls der Sowjetunion wurden die georgischen Teeplantagen zerstört und somit kam die Produktion fasst komplett zum Erliegen. Aus diesem Grund ist es noch heute sehr schwierig, einen qualitativ hochwertigen georgischen Tee der handgepflückt außerhalb der Region Georgien zu erhalten.

Der Teeanbau

Wie bereits schon zweimal erwähnt, war es der russische Zar, der durch den landeseigenen Teeanbau den wachsenden Verbrauch abdecken wollte. Daher hat er in den südrussischen Provinzen Experimente durchführen lassen mit den verschiedensten Teepflanzen, damit er die immens teuren Importe nicht mehr benötigt. Der georgische Tee bzw. die Teeplantagen in Georgien waren, die ersten, doch der Tee der dort geerntet wurde, konnte den Bedarf bei weiten nicht decken und auch die Qualität des Geschmacks stellte die Russen nicht zufrieden.

Daher kam es dazu, dass außer in Georgien auch Teeplantagen in den kaukasischen Bergprovinzen angelegt wurden sowie im Kaukasusvorland. Sie alle befanden sich im Besitz der Zarenfamilie und wurden dann zu Zeiten der Sowjetunion verstaatlicht und sehr aktiv weiter bewirtschaftet.

Durch den Tee wurden die heterogenen Volksmassen des einst so riesigen Reiches miteinander besser verbunden, als die herrschenden staatlichen Gesetze oder die wirtschaftlichen Defizite. Wenn sie zusammensaßen bei einer Tasse Tschai aus dem Samowar und eine Warenije genossen, wobei es sich um eine fruchtige Konfitüre handelt, wurde der triste Alltag in dem Riesenreich schnell vergessen. Sie alles saßen friedlich vereint um den Samowar und sie lauschten dem Blubbern und dem summen und genossen ihren Tee.

Tee brühen in Georgien – Samowar

Bei dem Samowar handelt es sich um eine sehr traditionelle Art und Weise den Tee zu brühen. Bei dem Samowar handelt es sich um einen großen metallenen Wasserkocher, der zumeist aus Kupfer besteht und in der Regel kunstvoll verziert ist. Auf seiner Spitze befindet sich eine kleine Kanne, die das äußerst bittere Teekonzentrat enthält. Viele Russen und Georgier sind der festen Ansicht, dass nur so ein grusinischer Tee optimal genossen werden kann. Der besondere Vorteil des Samowar ist, dass ein jeder sich den Tee genauso zubereiten kann, in Bezug auf Konzentration und Stärke.

Den Tee genießen sie aus einer gläsernen Tasse und wird zu jeder Gelegenheit serviert und auch an allen möglichen Orten, egal ob im Zug, im Imbiss oder einfach zu Hause.

Georgischer Tee in Deutschland

Auch in Deutschland ist es möglich georgischen Tee käuflich zu erwerben. Zumeist wird er lose oder teilweise auch abgepackt in Beuteln angeboten. In der Regel bieten ihn die russischen Lebensmittelgeschäfte an oder gut ausgestattete Teehändler. Auch im Internet sind Online-Shops zu finden, die den georgischen Tee anbieten.

Hinweis: Der georgische Tee darf allerdings nicht verwechselt werden mit dem einstmalig so berühmten russischen Tee – dem sogenannten Karawanentee (siehe oben)! Bei dem georgischen Tee handelt es sich um eine Teesorte, die besonders gut für den Alltag genutzt werden kann.

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