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Der Rotbuschtee

Der Rotbuschtee stammt von dem afrikanischen Strauch Rooibos und begeistert durch seinen milden Geschmack. Außerdem kann er sich auf vielfältige Weise positiv auf den Organismus auswirken und so das Wohlbefinden erhöhen.

Rotbuschtee

Rotbuschtee ©iStockphoto/GreenArtPhotography

Ein Tee aus dem fernen Südafrika

Der Rotbuschtee hat als natürliches Verbreitungsgebiet die südafrikanische Provinz Westkap. Die Region zeichnet sich durch heiße trockene Sommer und feuchte Winter aus, wodurch diese Teepflanze besonders gut gedeihen kann. Der lateinische Name für sie ist Aspalathus linearis, während sie auf Afrikans Rooibos heißt. Sie präsentiert sich als Strauch mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern. Die Zweige haben die Form von Ruten und an ihnen sitzen viele kleine Ästchen. Diese werden für die Teeherstellung zerkleinert, getrocknet und im Anschluss fermentiert. Der Anbau der Sträucher findet mit selektierten Formen dieser Pflanzenart auf den Sandböden in den Tälern Breede, Olifants und Hex Rivers statt. Rund 300 Agrarwirte sind derzeit mit dem Anbau von Rooibis beschäftigt, wobei der Anbau nur in der Region der Zederberge erfolgt. In den Monaten Februar und März werden die Samen ausgelegt und im Juli werden die Keimlinge angepflanzt. Bevor die feinen Ästchen geerntet werden können, muss der Strauch rund 12 bis 18 Monate alt sein. Die Ernte erfolgt stets nur einmal im Jahr zwischen Dezember und April. Für eine Gesamterntezeit von fünf Jahren eignen sich die Sträucher. Danach werden sie gerodet und es werden neue gepflanzt.

Ein Tee mit vielen Namen

In Südafrika ist dieser Tee das Nationalgetränk und wird vor Ort wie erwähnt als Rooibostee bezeichnet. Das Wort Rooi steht für Rot und das Wort Bos für Busch. Für gewöhnlich wird dieser Tee in Deutschland daher Rotbuschtee genannt, obgleich im Handel auch Bezeichnungen wie Rotbuschsietee, Rooibuschtee, Koopmastee und Redbostee zu finden sind. Obwohl diese Teesorte mit der berühmten Ethnie Massai nichts zu tun hat, wird er gelegentlich unter dem Namen Massaitee verkauft.

Die interessante Historie des Rotbuschtees

Niemand weiß, seit wann der Anbau von Rotbusch in den Zederbergen im Norden von Kapstadt erfolgt. Doch bereits die Völkergruppe der Khoisan kannte das Gewächs als Teepflanze und Heilpflanze im 18. Jahrhundert, was durch Schriften des Botanikers Carl Peter Thunberg deutlich wird. Zu einer internationalen Vermarktung des Tees kam es jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Der aus Russland stammende Teehändler Benjamin Ginsberg entdeckte im Jahr 1904 den Tee bei Einheimischen und brachte ihn schließlich nach Europa. Schon bald konnte der Bedarf an der wild wachsenden Pflanze nicht mehr gedeckt werden, sodass sich der Botaniker und Mediziner Dr. Petter le Fras Nortier in Zusammenarbeit mit lokalen Farmern einem möglichen gezielten Anbau von Rooibos widmete. Um den Ort Clanwilliam in den hohen Zederbergen entstanden so erste Felder mit diesem Strauß. Schnell wuchs die Produktion an, was zu einer Übersättigung des Marktes führte. Daraufhin kam es zur Gründung des Redbos Tea Control Board im Jahr 1954, um die Produktionsmengen, die Qualität und die Hygiene kontrollieren zu können. An großer Popularität gewann der Rotbuschtee in Deutschland seit den 1990er-Jahren, da er dem Schwarzen Tee ähnelt, aber kein Koffein enthält. Er hat im Bereich der Früchte- und Kräutertees bereits einen Marktanteil von 7 % erreicht.

So erfolgen Ernte und Verarbeitung

Über die Jahrzehnte hinweg hat sich die Erntemethode nicht grundlegend geändert. Vereinzelt werden zwar Maschinen eingesetzt, aber der Großteil der Ernte erfolgt per Hand mithilfe einer Sichel. Die abgetrennten Zweige werden im Anschluss gebündelt und zu einer Sammelstelle transportiert. Dort wird die Ernte sehr fein gehackt und schließlich stark zusammengedrückt. Dieser Prozess dient dazu, die Fermentation in Gang zu bringen, um die klassische Farben und das milde Aroma zu erzeugen. Im Folgenden werden die gequetschten Zweige befeuchtet, belüftet und getrocknet, wodurch sich eine rötlich-braune Farbe ergibt.

Nach diesen vielen Schritten werden die Zweige nach Farbe, Aroma und Länge sortiert. Die einzelnen Haufen werden in Gebinde verpackt und an Händler verkauft, die für den Endverbraucher das Kraut in Teebeutel verpacken oder es lose veräußern. Eine besondere Art des Rotbuschtees ist der Grüne Rotbuschtee. Er ist äußerst schonend verarbeitet worden und eine Fermentation fand nicht statt. Im Rahmen des Trocknungsprozesses ist ein stetiges Bewegen der Zweige wichtig, wodurch sich die Herstellung extrem aufwendig gestaltet. Der Geschmack des Grünen Rotbuschtees ist sehr leicht und äußerst mild. Außerdem sind mehr pflanzliche Stoffe enthalten, dank derer sich die gesundheitsfördernden Wirkungen besser entfalten können.

Das ist im Rotbuschtee enthalten und so kann er wirken

Der Rotbusch ist reich an Vitaminen sowie Mineralien. Im Gegensatz zum Schwarzen Tee ist kein Koffein vorhanden, sodass er auch von Kindern sowie Schwangeren genossen werden kann. Weitere Inhaltstoffe sind Alpha-Hydroxysäuren, Zink, Flour und Eisen. Die Alpha-Hydroxysäuren können gegen eine Verhornung wirken, während Zink Entzündungen heilen kann. Außerdem reduziert Zink die Talgproduktion, was sich insbesondere bei einer fettigen Haut oder jugendlichen Aknehaut als positiv erweisen kann. Wer einen leichten Sonnenbrand hat, kann Rotbuschtee mithilfe eines Tuches auf die Haut auftragen. So beruhigt sich das Hautbild. Der Eisengehalt von 0,07 mg pro Tasse und der geringe Anteil an Tannin können sich ebenfalls positiv auf den Organismus auswirken. Wer den Tee beispielsweise mit ein wenig Apfelsaft und damit mit Vitamin C vermengt, kann das im Rotbuschtee vorhandene Eisen sehr gut aufnehmen.

Nicht zu unterschätzen ist die mögliche Wirkung von Rotbuschtee auf Allergien. Die Zweige sind reich an den Flavonoiden Aspalathin und Nothofagin, die als natürliches Antihistaminikum verwendet werden können. Hautreizungen und Juckreiz lassen sich so lindern. Gern wird der Tee auch von Personen mit Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen und Hausstauballergien getrunken. Nicht zuletzt kann der Tee dem Haar einen Rotstich geben. Dafür wird das gewaschene, feuchte Haar mit kühlen Rotbuschtee gespült.

Zubereitung des Rotbuschtees und Rezeptanregungen

Für die Zubereitung des Rotbuschtees wird ein gestrichener Teelöffel davon in ein Teesieb gegeben. Im Anschluss wird er mit 250 ml heißem Wasser aufgegossen und für fünf Minuten ziehen gelassen. Er kann mit Zucker oder Honig gesüßt werden, aber der Tee hat bereits eine feine natürliche Süße. Doch nicht nur als Heißgetränk lässt er sich genießen, sondern kann ebenfalls Suppen sowie Eintöpfen eine köstliche Note geben. In einer Kürbiskernsuppe ist er beispielsweise eine herrliche Abwechslung zur gewöhnlichen Brühe. Gern wird er zudem als alkoholfreie Zutat in Glühwein oder Punsch gegeben. Hervorragend kann der Rotbuschtee gekühlt mit Apfelsaft oder Orangensaft getrunken werden.

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