Erkältungstee – aber nicht für Kinder!
Erkältungstee ist eine bewährte und beliebte Methode, um bei Erkältungen und Grippe Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern. Diese speziellen Teemischungen enthalten häufig Kräuter und Gewürze, die bekanntermaßen eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege und das Immunsystem haben.
In der nassen und kalten Jahreszeit macht jeder hin und wieder mit lästigen und mitunter schmerzhaften Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen, Fieber, schmerzhaften Entzündungen im Rachenraum sowie Kopf- und Gliederschmerzen Bekanntschaft. Viele Menschen gönnen sich nicht die Zeit, diese auszukurieren und greifen in solchen Fällen sofort zu Medikamenten, um eine schnelle Linderung zu erzielen. Die Anwendung chemischer Arzneistoffe ist jedoch nur dann notwendig, wenn es sich um schwere grippale Infekte handelt, die mit hohem Fieber und heftigen Beschwerden einhergehen. Gegen die meisten leichten Erkrankungen ist ein Heilkraut gewachsen, und dies trifft auch auf Erkältungssymptome jeder Art zu. Daher kann die gezielte Behandlung mit Kräutertees manche Therapie mit Medikamenten wirksam ersetzen und ist nicht mit dem Risiko von Nebenwirkungen verbunden. Auch im Falle einer schweren Grippe kann eine begleitende Therapie mit Kräutertees eine spürbare Linderung der Symptome und eine Beschleunigung des Heilungsprozesses bewirken. Größte Vorsicht in der Anwendung von Heilkräutern ist jedoch bei Kindern, vor allem bei Babys und Kleinkindern geboten. Neueste Untersuchungen ergaben, dass in einer Vielzahl von im Handel angebotenen Kräutertees, auch in Sorten, die im alltäglichen Gebrauch eingesetzt werden und daher als gut bekömmlich und unbedenklich gelten, Schadstoffe nachweisbar sind, die für den empfindlichen Organismus von Kindern gefährlich sein könnten. Toxikologen raten daher dringend davon ab, kleinen Kindern Erkältungstees anzubieten.
Erkältungstee – Mit Heilkräutern gegen Husten, Schnupfen & Co.
Viele Menschen greifen bereits bei ersten Anzeichen einer Erkältung zu Arzneistoffen, die fiebersenkende und schmerzstillende Wirkstoffe wie Paracetamol enthalten. Auch wenn viele solcher Medikamente rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, enthalten sie eine Vielzahl chemischer Substanzen, die in größeren Mengen zu Magenblutungen führen können, die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und schwere Müdigkeit verursachen. Darüber hinaus ist die Wirksamkeit der zahllosen Schnupfensprays, Lutschtabletten und Schmerzmittel nicht bewiesen, und die meisten Arzneimittel bekämpfen nicht die Ursachen der Erkältung, da sie nicht das Immunsystem stärken, sondern lediglich die Symptome abschwächen. Eine wirksame Linderung der Beschwerden kann jedoch auch durch die Therapie mit Teemischungen erzielt werden, die als reine Naturprodukte keine Nebenwirkungen verursachen und seit Jahrhunderten als bewährte sanfte Hausmittel im Kampf gegen grippale Infekte zum Einsatz kommen. In schweren Fällen können Erkältungstees eine medikamentöse Behandlung wirksam unterstützen und eine zusätzliche Linderung der Beschwerden erzielen.
Im Handel werden unterschiedliche Erkältungstees angeboten, deren Wirkungsfeld sich von Sorte zu Sorte stark unterscheidet. Manche Mischungen helfen hauptsächlich bei Halsschmerzen, andere zeigen sich wegen ihrer stark schleimlösenden und entkrampfenden Inhaltsstoffe hochwirksam gegen Husten und Heiserkeit. Bestimmte Erkältungstees senken hohes Fieber, wirken schweißtreibend und unterstützen den Körper dadurch, die Krankheitserreger über die Haut auszuscheiden und das Allgemeinbefinden schneller wiederherzustellen.
Wie für alle Kräutertees gilt auch bei Erkältungsteemischungen aller Art, dass es sich dabei um natürliche Arzneistoffe handelt, die nicht auf Dauer eingenommen werden sollten. Dies bedeutet, dass der Konsum von Erkältungstee ausschließlich als therapeutische Maßnahme dienen sollte, wenn Symptome wie Husten, Heiserkeit, Schnupfen oder Fieber auftreten und auf einen grippalen Infekt hindeuten.
Damit sich die ätherischen Öle, die in den getrockneten Pflanzen enthalten sind, voll entfalten können, sollten Erkältungstees nie mit Zucker, sondern ausschließlich mit natürlichen Süßungsmitteln aromatisiert werden. Ein idealer Begleiter von Erkältungstee ist Honig, der ebenfalls schleimlösende Wirkstoffe aufweist und durch den hohen Gehalt verschiedener Vitamine das Immunsystem dabei unterstützt, die Krankheitserreger zu bekämpfen. Alternativ eignen sich zum Süßen von Erkältungstees auch Agavensirup, Stevia, Süßholzwurzel oder Birkenzucker.
Erkältungstee – Das richtige Kraut gegen jedes Symptom
Exzellente natürliche Arzneistoffe gegen Husten und Heiserkeit stellen die Heilkräuter Thymian und Salbei dar, die problemlos im eigenen Garten oder auf dem Balkon im Topf gehalten werden können. Da diese beiden Pflanzen als beliebte Küchenkräuter für die Zubereitung mediterraner Speisen Verwendung finden, werden sie bei jedem Gärtner und oft in der Gemüseabteilung der Supermärkte angeboten. Die ätherischen Öle in den Blättern von Salbei und Thymian weisen eine hervorragende schleimlösende Wirkung auf und lindern sowohl Heiserkeit, als auch starken Husten und Bronchitis. Alternativ haben sich auch Teemischungen aus Thymian, Schlüsselblume und Anis erfolgreich gegen festsitzenden Husten bewährt. Ein Aufguss aus Spitzwegerich, Eibisch, Malve und Efeu hingegen hilft hervorragend bei starkem Reizhusten. Bei Halsschmerzen bringt eine Mischung aus Fenchelsamen und Salbeiblättern zu gleichen Teilen schnelle Linderung. Zusätzlich können die gereizten Schleimhäute durch einen Anteil von Kamillenblüten beruhigt werden. Krampf- und schleimlösend wirken auch aufgebrühte Pfefferminzblätter, die durch ihren frischen Geschmack jede Erkältungsteemischung bereichern. Rosmarin stärkt den gesamten Organismus und wirkt harntreibend, wodurch die Krankheitserreger schneller aus dem Körper geschwemmt werden.
Als effektivster pflanzlicher Arzneistoff gegen fiebrige Infekte gilt eine Teemischung aus Lindenblüten, Hagebuttenschalen und Holunderblüten, die zu gleichen Teilen miteinander kombiniert werden. Lindenblüten, sowohl von Sommer- als auch von Winterlinde, werden seit dem Mittelalter als Tee aufgebrüht und senken auf sanfte Art hohes Fieber. Darüber hinaus fördern Lindenblüten einen erholsamen und tiefen Schlaf, den der Körper während einer Erkältung besonders benötigt, um wieder zu Kräften zu kommen. Der hohe Gehalt an Vitamin C in den Habebutten und den Holunderblüten bewirkt, dass das Immunsystem die Erkältung schneller bekämpfen kann. Der Genuss dieser Teemischung ist zudem äußerst angenehm, da der fruchtig-blumige Geschmack der Blüten und Hagebutten fast jedem zusagt.
Die beste Wirkung entfalten die frischen Blüten von Kamille oder Linde und die Triebe von Thymian, Salbei, Rosmarin und anderen Kräutern, wenn sie an einem sonnigen Tag gepflückt und direkt nach der Ernte aufgebrüht oder weiterverarbeitet werden, da ihr Gehalt an ätherischen Ölen dann am höchsten ist. Für den Winter, wenn die Erkältungsbeschwerden vermehrt auftreten, kann ein Vorrat an naturbelassenen Trieben und Blüten angelegt werden, indem die Pflanzen geerntet, in einem luftigen Raum zum Trocknen aufgehängt und anschließend in einem abgedichteten Schraubglas aufbewahrt werden. Alternativ können die Heilkräuter auch im Handel erworben werden, wobei hier stets auf höchste Qualität geachtet werden sollte.
Erkältungstee – Wirksame Heilkräuter nur aus der Apotheke
Heute sind Teemischungen und Fertigtees in Beutelform in jeder Drogerie und in jedem Supermarkt für wenige Euro erhältlich. Wer Kräutertees als Arzneistoffe gegen Erkältungen und andere Beschwerden anwenden möchte, sollte diese jedoch in der Apotheke als Frischware erwerben und nach individuellen Rezepturen Mischungen gegen bestimmte Beschwerden zusammenstellen. Kräutertees aus der Apotheke sind zwar um einiges teurer als die Billigtees in den Supermärkten, weisen jedoch wesentlich weniger Schadstoffe und Verunreinigungen auf. Apotheken dürfen nämlich grundsätzlich nur getrocknete Heilpflanzen und Teesorten verkaufen, die nach den Vorschriften des sogenannten Europäischen Arzneibuches einer gründlichen Prüfung unterzogen wurden. Dies bedeutet, dass die Heilkräuter immer frisch sein sowie höchste Qualität und eine gewisse Reinheit aufweisen müssen und keine schädlichen Zusätze enthalten dürfen. Das Risiko, dass gefährliche Nebenbestandteile in den Kräutermischungen enthalten sind, wird dadurch drastisch minimiert. Die Überprüfung nach den genannten Qualitätskriterien wird von Zentrallabors durchgeführt, bevor die Pflanzenmischungen in der Apotheke in den Verkauf gelangen. Der Gesetzgeber bestimmt darüber hinaus eine zweite Qualitätskontrolle, nachdem die Ware vom Lieferanten bezogen wurde. Dadurch wird sichergestellt, dass sich im Zuge der Lagerung keine Lebewesen in den Pflanzenmischungen angesiedelt oder sogar vermehrt haben und die Qualität nicht gemindert wurde. Diese Qualitätsprüfungen sind mit hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden, der sich im Preis für das Produkt teilweise niederschlägt. Der Konsument kann sich dafür jedoch absolut darauf verlassen, dass er in der Apotheke schadstofffreie und qualitativ hochwertige Ware bezieht, die tatsächlich die maximale Heilwirkung der Pflanze gewährleistet. Zudem wirken Aufgüsse von losem Tee aus der Apotheke wesentlich besser als aufgebrühte Teebeutel, da in hochwertigen Produkten die ganzen Blüten und Blätter enthalten sind. Die Mischungen in Teebeuteln hingegen werden oft aus Restmaterial hergestellt, das kaum noch Wirkstoffe der ursprünglichen Pflanze enthält.
Gefahr von Kräutertees für Kinder
Kräutertees sollten von kleinen Kindern keinesfalls konsumiert werden, da viele in den Pflanzen enthaltene ätherische Öle die empfindlichen Schleimhäute reizen und in manchen Fällen sogar akute Atemnot und Allergien auslösen können. Zudem sind manche Kräuterteemischungen, wie im Zuge von Studienreihen festgestellt wurde, mit Giftstoffen kontaminiert und stellen daher eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Gesundheit von Kindern dar. Viele Pflanzen haben eine Methode entwickelt, um sich davor zu schützen, Fressfeinden gänzlich zum Opfer zu fallen. Diese simple Überlebenstaktik veranlasst auch viele Heilkräuterpflanzen dazu, eine chemische Substanz zu produzieren, die unter die Kategorie sekundäre Pflanzenstoffe fällt. Die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide werden laut Schätzungen von über 6000 Arten von Pflanzen gebildet, von denen ein Großteil als Heilkräuter Verwendung findet. Die Pyrrolizidinalkaloide selbst sind nicht schädlich, deren toxische Abfallprodukte reichern sich jedoch in der Leber an und können bei langfristigem Konsum gesundheitsschädigende Wirkung entfalten. So stehen diese Pflanzenstoffe im Verdacht, das Erbgut des Menschen zu verändern und die Entstehung bestimmter Krebsarten zu fördern. Zwar ist nur ein Teil der Pflanzen, die als Heilkräuter Anwendung finden, biologisch fähig, diese Giftstoffe zu produzieren. Gerade bei im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten erhältlichen Teemischungen besteht allerdings die Gefahr, dass diese mit toxischen Pflanzenteilen kontaminiert worden sind, da meist keine strengen Kontrollen durchgeführt werden. Die Kräuter werden auf dem Weltmarkt mit mechanischen Verfahren geerntet und tonnenweise für die Weiterverarbeitung verkauft. Daher lässt sich nie mit absoluter Gewissheit sagen, dass der gegen Erkältungsbeschwerden hochwirksame Tee mit Salbei und Pfefferminze aus dem Drogeriemarkt nicht mit hochgiftigen Schmetterlingsblütlern verunreinigt wurde.
Erwachsene können sich vor einer ungesunden Schadstoffbelastung schützen, indem sie öfter die Hersteller der Teesorten wechseln und keine übermäßigen Mengen einer einzigen Sorte konsumieren. Dies gilt sowohl für Schwarztee, als auch für grünen Tee, Roibos-Tee und sämtliche Sorten von Kräutertee. Die Wahl von Bioprodukten macht in diesem Fall keinen Unterschied, da es sich bei Pyrrolizidinalkaloiden um natürliche Substanzen handelt, die die Pflanzen unabhängig von ihrer Kultur ausbilden. Dies bedeutet, dass sie in Kräutern, die im großen Stil angebaut werden, in ebenso hoher Konzentration nachgewiesen werden können wie in solchen, die auf Wiesen und Wegrändern in unberührten Wäldern wachsen.
Um eine gesundheitsschädliche Wirkung zu vermeiden, sollten Schwangere, stillende Frauen und Kinder nur geringe Mengen an Kräutertees konsumieren. Neueste Studien ergaben, dass auch in den typischen „Babytee“-Sorten wie Fenchel oder Kamille und in den allgemein als unbedenklich geltenden Tees wie Melisse, Pfefferminze, Salbei oder Brennessel verschiedener Hersteller hohe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden nachweisbar sind. Diese Sorten sind Bestandteile vieler wirksamer Teemischungen gegen Erkältungen und sollten daher von kleinen Kindern nicht konsumiert werden. Da fast alle der getesteten Sorten der gängigsten Kräutertees mit Schadstoffen belastet waren, empfehlen Experten, kleinen Kindern sicherheitshalber keine Kräutertees zu verabreichen. Besondere Vorsicht ist bei Billigteemischungen geboten, deren Hersteller keine detaillierten Angaben zu Mischverhältnissen und Inhaltsstoffen machen. Im Falle von grippalen Infekten und anderen Beschwerden, die mit Heilkräutern wirksam behandelt werden können, sollten Eltern im Vorfeld mit dem behandelnden Kinderarzt Rücksprache halten, bevor sie ihren Kindern in Eigenregie Erkältungstees anbieten. Dies sollte auch dann berücksichtigt werden, wenn es sich um eine kurzfristige Einnahme von Kräutertees handelt. Gegen das Aufbrühen von Thymian- oder Salbeiblättern aus dem eigenen Garten, um starken Hustenreiz bei Kindern zu lindern, spricht hingegen kaum etwas.