Rauchtee
Der Rauchtee ist eine Teespezialität. Für viele erscheint die Idee eines Rauchtees eher eigenartig und merkwürdig, das ändert sich zumeist, wenn man ihn selbst probiert hat. Es ist ein hochwertiger Tee aus China. In Deutschland ist dieser Tee mit dem chnesischen Namen Lapsang Souchong noch nicht so verbreitet, gewinnt aber zunehmend an Beliebtheit, da er einen außergewöhnlichen Geschmack hat.
Herkunft und Geschichte
Der original Rauchtee Lapsang Souchong stammt aus einer kleinen Region im Wuyi-Gebirge, der Provinz Fujian. Der originale Tee ist selten, da eine große Nachfrage besteht und er weltweit verkauft wird. Es gibt deutliche Geschmacksunterschiede zwischen dem Lapsang Souchong und dessen Imitaten. Die Herstellung und Verarbeitung kann gleich sein, jedoch ist schon ein regionaler Unterschied deutlich zu schmecken. Da die Nachfrage weltweit aber so groß ist, wird der Lapsang Souchong seit langem auch in anderen Regionen Chinas hergestellt. Die Entstehung des Rauchtees soll zufällig passiert sein. Arbeiter einer Teeplantage brauchten damals schnell verwendbaren Tee und haben den Schwarztee über offenem Feuer getrocknet, anstatt ihn herkömmlich trocknen zu lassen. Sie haben so nicht nur den Trocknungsprozess deutlich beschleunigt, sondern auch den Geschmack des Tees verändert und es ist ein Raucharoma hinzugekommen. Diese Geschmacksrichtung erwies sich als äußerst wohlschmeckend und gewann schnell an Beliebtheit. Unter Kennern ist er zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu einem sehr geschätzten Produkt geworden. In England wird der Rauchtee heute noch als absolute Spezialität angesehen.
Herstellung
Der Tee wird damals wie heute über offenem Feuer hergestellt. Der Lapsang Souchong Rauchtee ist ein Schwarztee mit großen Teeblättern. Es werden nur die größeren und damit auch reiferen Teeblätter für diese Teesorte verwendet, im Gegensatz zu vielen anderen Tees, wo auch die Blattknospen und kleineren Blätter genutzt werden. Zum Räuchern und Trocknen wird Kiefern- oder anteilig auch Fichtenholz verbrannt, wichtig ist dabei vor allem ein hoher Harzanteil. Nach dem Räuchern wird der Tee in der Pfanne geröstet und gerollt. Danach wird er in Holzfässern zur Oxidation gelagert, so erhält er ein süßliches Aroma. Anschließend wird er in Bambuskörben nochmals über offenem Feuer geräuchert.
Verarbeitung
Der Lapsang Souchong Rauchtee ist in verschiedenen Variationen erhältlich. Der Verbraucher kann ihn als losen Tee, als Teepulver oder in Teebeuteln erwerben. Er kann wie ein gewöhnlicher Schwarztee aufgebrüht werden. Mit kochendem Wasser, also einhundert Grad Celsius heiß, wird der Tee aufgebrüht. Bei losem Tee, ist es besser ihn nicht in ein Tee-Ei zu füllen, da sich der volle Geschmack eventuell nicht so gut entwickelt. Besser ist es, den Tee nach dem Ziehen durch ein Teesieb zu gießen. Wie bei anderen Schwarztees gilt dabei die Ziehzeit als Schlüsselpunkt für eine anregende oder beruhigende Wirkung. Zieht er etwa drei Minuten so hat er eine belebende Wirkung, ist der Rauchtee über 5 Minuten gezogen, setzt eine entspannende Wirkung ein. Der Tee wird niemals bitter, dies steht im Gegensatz zu anderen schwarzen Tees, egal wie lange man den Lapsang Souchong letztendlich ziehen lässt. Daher ist dieser Tee hervorragend geeignet, um ihn in einer Teemaschine zu verwenden.
Geschmack
Der Lapsang Souchong hat einen weichen und würzigen Geschmack, der unterschwellig mit etwas Bitterkeit einhergeht. Dies liegt vor allem auch an seiner Rauchnote, die ihm durch das zweifache Räuchern verliehen wird. Der Rauchgeschmack ist sehr stark beim Lapsang Souchong, das macht ihn aber so besonders, da er insgesamt trotzdem sehr mild und bekömmlich ist. Wer lieber die abgeschwächte Variante mag, greift auf die bekannten Teemischungen zurück.
Variationen
Der Lapsang Souchong Rauchtee hat pur eine starke Rauchnote, deshalb wird er von einigen Teespezialisten gern mit anderen hochwertigen Schwarztees gemischt. Die fertige Mischung kommt dann als russischer Karawanentee auf den Markt. Diese Teemischung mit dem Rauchtee ist in Russland sehr geschätzt. Vor der Einführung des Tees aus China kannte man nur eine Mischung aus heißem Wasser, Honig und Kräutern. Nach der Entdeckung des tollen Teegeschmacks kam man dann in Russland auf die Idee die verschiedenen Produkte miteinander zu mischen und daraus entstand der Karawanentee, welcher aber als festen Bestandteil immer den chinesischen Lapsang Souchong Rauchtee hat.
Es ist auch möglich sich zuhause selbst eine Teemischung herzustellen, um den Rauchgeschmack des Rauchtees abzumildern. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass dieselbe Variante verwendet wird. Das heißt unter anderem, es ist besser lose Tees miteinander zu mischen und mit den Mengen auszuprobieren, als fertige Teebeutel zu verwenden.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Der Lapsang Souchong Rauchtee ist sehr vielfältig. Er kann nicht nur getrunken werden, sondern eignet sich auch in der Küche zur Verfeinerung von Speisen. Der Tee lässt sich sehr gut zum Herstellen von Fleisch- und Fischmarinaden verwenden. Er eignet sich aber auch als Aromanote zu Eis oder Süßspeisen, sowie als Beigabe in salzigen und scharf gewürzten Speisen. In der asiatischen Küche gibt es so genanntes Rauchsalz, der Lapsang Souchong wird hier gern als Alternative zum Kochen verwendet. Die Amerikanische Küche setzt bei vielen Speisen auf den Rauchgeschmack, dieser ist besonders gewünscht, man denke zum Beispiel einmal an BBQ-Gerichte. Hier wird der Tee vielfältig eingesetzt, um den Gerichten eine kräftige, aber unterschwellige Rauchnote zu verleihen.
Gesundheitliche Wirkung und Vorteile
Rauchtee hat wie auch einige andere Tees besonders positive Wirkungen auf den Organismus. Der Lapsang Souchong Rauchtee wirkt entschlackend und ist ideal, wenn man etwas an Gewicht abnehmen möchte. Der Tee beschleunigt sanft den Stoffwechsel und sorgt so für den Abbau von Fetten, aber vor allem führt er auch Schad- und Reststoffe aus dem Gewebe. Der Rauchtee soll sogar eine besondere vorbeugende Wirkung gegen Krebs haben da er viele sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Freie Radikale werden blockiert und die gesunde Zellbildung unterstützt. Außerdem ist der Lapsang Souchong für Diabetiker und Blutdruckpatienten sehr geeignet. Er senkt langfristig den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. So wird das Herz- Kreislaufsystem geschützt.
Durch den Genuss des Tees wird die geistige Wachheit und Konzentration verbessert, dies begründet sich durch den Koffeingehalt. Das Koffein im Tee ist jedoch nicht so stark wie in herkömmlichem Kaffee und wird vom Körper anders verwertet. Statt einer schnellen aufregenden und belebenden Phase, die schnell wieder abflacht, wird die Koffeinverbindung aus Tee kontinuierlicher abgegeben. Dies liegt an den Gerbstoffen, an die das Koffein gebunden ist. Es kommt dabei nicht zu großartigen Nebenwirkungen, wie manche es vielleicht als Herzrasen und Überreiztheit kennen. Bei Magen- und Darmbeschwerden hat der Lapsang Souchong eine beruhigende und heilende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt. Er wirkt dabei außerdem entzündungshemmend. Er verlangsamt mild die Darmaktivität, sodass dieser Tee sich gut als Begleitgetränk bei Durchfallerkrankungen einsetzen lässt. Ein in vielen Tees vorkommender Stoff, das sogenannte Theophyllin, ist auch im Rauchtee enthalten. Dieser Stoff ist dafür bekannt Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise Asthma zu lindern. Außerdem besitzt Theophyllin eine entwässernde Eigenschaft, sodass es sich empfiehlt bei Wassereinlagerungen diesen Tee vielfach zu trinken. Dabei braucht man nicht auf bestimmte Trinkmengen achten- im Gegenteil- eingelagertes Wasser kann besser verstoffwechselt und ausgeschwemmt werden, wenn viel Flüssigkeit zugeführt wird.
Schlussendlich kann man sagen, dass der Lapsang Souchong ein ganz besonderer Tee ist mit einem außergewöhnlichem und interessantem Geschmackserlebnis. Der Rauchtee ist in vielerlei Hinsicht gesundheitsfördernd. Auch durch die Verwendungsmöglichkeit als Gewürz gewinnt er immer mehr Liebhaber. Jeder Teekenner sollte diesen Tee einmal ausprobieren und wird von dem Lapsang Souchong oder seinen Mischungen überzeugt sein.