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Der Pfefferminztee

Der Pfefferminztee zählt schon lange zu den beliebtesten Aufgussgetränken in Nordafrika, in arabischen Ländern und im europäischen Raum. Er wird häufig als Genussmittel verwendet, steht jedoch auch als wirksamer Arzneitee zur Verfügung. Besonders in den Abendstunden und nach dem Essen getrunken, entfaltet Pfefferminztee seine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt des menschlichen Körpers. Weiterhin wird das Getränk auch gegen Erkältungsbeschwerden eingesetzt. Pfefferminztee ist in Beuteln sowie in loser Form als getrocknetes Kraut erhältlich. Auch frische Blätter können verwendet werden. Ein Tee aus losen Blättern sollte etwa zehn Minuten ziehen, Teebeutel benötigen eine etwas kürzere Zeit. Je länger das Aufgussgetränk zieht, desto aromatischer und intensiver ist der Geschmack. Das Teewasser sollte im Idealfall nach dem Aufkochen noch etwa 4 Minuten lang stehen, denn die optimale Temperatur für die Zubereitung von Pfefferminztee beträgt 80 Grad Celsius.

Pfefferminztee

Pfefferminztee ©iStockphoto/Alen-D

Die Pfefferminze – Mentha x piperita

Mentha x piperita, die Pfefferminze, gehört zur Gattung der Minzen und zählt zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Kreuzung aus den beiden Arten Mentha spicata und Mentha aquatica entstand vermutlich zufällig. Dies ist nicht ungewöhnlich, da Minzarten generell zur Bastardisierung neigen. Eine exakte Bestimmung der zahlreichen Unterarten ist daher oft schwierig.

Mentha x piperita unterscheidet sich von anderen Minzen insbesondere durch ihren typisch aromatischen, leicht scharfen Geschmack. Für die Schärfe ist das in der Pflanze enthaltene Menthol verantwortlich. Mentha x piperita verfügt zudem über einen weitaus niedrigeren Carvongehalt als andere Minzarten. Die Pfefferminze war 2004 Arzneipflanze des Jahres.

Die Entdeckung der Pfefferminze als Arzneipflanze und als Basis für Tees

1969 entdeckte der britische Naturforscher John Ray die Pfefferminze als eine Kreuzung aus Bachminze und Waldminze. Die Waldminze entstand wiederum aus den Arten Mentha longifolia und Mentha rotundifolia. Somit ist die Pfefferminze ein überwiegend steriler Tripelbastard, eine Vermehrung kann ausschließlich vegetativ erfolgen. Jahrelange Züchtungen führten zu diversen Unterarten und Sonderformen. Generell wird zwischen den Sorten „White mint“ und „Black mint“ unterschieden.

Mentha x piperita wird in den gemäßigten Klimazonen angebaut und kommt aus den Kulturen auch in verwilderter Form vor. Bedeutende Regionen bezüglich der Kultivierung von Mentha x piperita sind Südamerika, Asien, Balkanländer und der Bundesstaat Michigan in den USA. In Deutschland finden sich Anbaugebiete in Mittelfranken, Bayern sowie in den Moorgebieten bei München. Der Pfefferminztee zählt mit dem Kamillentee zu den am häufigsten verwendeten Aufgussgetränken in Deutschland.

Beschreibung der Pfefferminze

Mentha x piperita gehört zu den ausdauernden, krautigen Gewächsen. Die frostharte Pflanze wird bis zu 90 Zentimeter hoch. Sie bildet diverse Ausläufer, welche ober- und unterirdisch wachsen. Die Pfefferminze wurzelt sehr flach und die wenig verzweigten Stiele weisen eine mehr oder weniger starke Behaarung auf. Mit grob gezähntem Rand erscheinen die Blätter in lanzettlicher, elliptischer bis länglicher Form. Die Nervatur des Laubs verfügt oft über eine violette Färbung. Die purpurfarbenen Blüten der Pfefferminze stehen in Ähren und erscheinen von Juli bis September. Im Herbst nach der Blüte stirbt das Kraut des Gewächses ab, die Pfefferminze treibt jedoch im Frühling wieder neu aus.

Verwendung von Pfefferminzblättern

Als Geschmacks- und Geruchsstoff, als Arzneimittel oder Getränk wird hauptsächlich das ätherische Öl der Pfefferminze verwendet. Es befindet sich im Kraut des Gewächses, dies wird stets im Herbst geerntet. Als natürliches Heilmittel findet Mentha x piperita bei diversen Beschwerden Verwendung.

Wirkung und Anwendungsgebiete von Pfefferminztee

Ein Tee aus Pfefferminzblättern wird häufig bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich eingesetzt. Aber auch bei Erkältungskrankheiten, bei Trägheit der Gallentätigkeit oder bei Ermüdungserscheinungen findet Mentha x piperita Verwendung. Die Pfefferminze wirkt antiseptisch, schleimlösend, auswurffördernd, krampflösend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, galletreibend, anregend und desinfizierend. Pfefferminztee wird daher als natürliches Heilmittel bei leichten Halsschmerzen sowie bei Husten und Schnupfen empfohlen. Während ein Aufgussgetränk aus Mentha x piperita außerordentlich gut gegen Magen-Darm-Krämpfe, Übelkeit und Durchfall wirkt, ist eine Therapie durch die beliebte Pflanze bei Entzündungen der Speiseröhre eher weniger geeignet. Die ätherischen Öle können schmerzhaftes Sodbrennen hervorrufen oder verstärken. Kalter Pfefferminztee kann als Basis für Umschläge zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und leichten Kopfschmerzen verwendet werden.

Zubereitung von Pfefferminztee

Pfefferminztee sollte stets nach Anweisung zubereitet werden. Insbesondere ein Aufgussgetränk aus losen, frischen Blättern kann bei einer Überdosierung unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Abgepackter Pfefferminztee in Beuteln ist vorportioniert, jedoch sollte auch hierbei darauf geachtet werden, dass die tägliche Dosis 3 große Tassen nicht überschreitet.

Pfefferminzblätter sind als Tee oder als Extrakt in vielen Arzneimitteln zu finden. Aufgussgetränke mit Pfefferminze gibt es sowohl lose als auch in Beuteln. Mentha x piperita ist zudem häufig ein Bestandteil von Mischtees wie Gallen-Tee, Magen-Tee oder Nerven-Tee. Nicht nur aufgrund ihrer heilenden Wirkung wird die Pfefferminze anderen Tees beigemischt. Ihr hoher Anteil an Menthol macht sie zu einem natürlichen Aromastoff, welcher als Geschmacksverstärker dienen kann. Frisch aufgebrühter Pfefferminztee kann außerdem als Basis für Inhalationen verwendet werden.

Für eine mittelgroße Tasse Tee wird ein Esslöffel voll mit frischen Pfefferminzblättern benötigt. Diese werden mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergossen und nach etwa zehn Minuten durch ein Teesieb gefiltert.

Bei Entzündungen der Gallenblase, Verschlüssen der Gallenwege und Entzündungen der Speiseröhre mit mäßigem bis starkem Sodbrennen sollte Pfefferminztee nicht getrunken werden. Gekühlt und mit Eiswürfeln serviert kann der Tee als erfrischendes Aufgussgetränk dienen. Vor allem in der wärmeren Jahreszeit empfiehlt sich die Beigabe von Melissenblättern oder Fruchtstückchen.

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