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Tee-Ei oder Tee-Sieb?

Tee-Ei oder Tee-Sieb? Die Wahl der richtigen Methode zur Teezubereitung ist eine wichtige Entscheidung, die den Genuss des Tees beeinflussen kann. Während beide Optionen dazu dienen, die Teeblätter während des Aufgusses zu halten, gibt es Unterschiede in Bezug auf Infusionskontrolle und den Grad der Freisetzung von Aromen. Sowohl das klassische Tee-Ei als auch das praktische Tee-Sieb bieten jeweils einzigartige Vorzüge, die den persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Teegenuss entsprechen können.

Tee-Ei

Tee-Ei ©iStockphoto/PicturePartners

Tee wird heute überall auf der Welt getrunken und ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Egal, ob für gemütliche Momente des Genusses zuhause, die schnelle Tasse zwischendurch oder das sinnliche Vergnügen für Teekenner, das aromatische Heißgetränk kann entweder aus losem Tee mithilfe von unterschiedlichen Utensilien oder mit dem praktischen Teebeutel zubereitet werden. Während der Tee in loser Form allgemein mit hochwertiger Qualität, begehrten Sorten, Aroma und Frische in Verbindung gebracht wird, ist der Teebeutel aus dem Supermarkt oder der Drogerie unter leidenschaftlichen Teegenießern verpönt. In den letzten Jahren hat sich die Qualität der Ware in Beutelform jedoch zusehends verbessert, und eine aromatische Tasse muss nicht mehr zwangsläufig nur aus losem Tee zubereitet werden. Für welche Form man sich entscheidet, hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab, denn beide Varianten bieten zahlreiche Vor- und Nachteile im alltäglichen Gebrauch.

Der lose Tee – Hohe Qualität und aromatischer Geschmack

Leidenschaftliche Teeliebhaber sind sich bei der Entscheidung, in welcher Form Tee erworben und zubereitet werden sollte, einig: Lose Teeblätter, im spezialisierten Teeladen gekauft, bieten gegenüber verpacktem Beuteltee zahlreiche Vorteile, die sich vor allem im Geschmack und im individuellen Genuss niederschlagen. Loser Tee ist meist wesentlich frischer als abgepackte Ware in Beutelform, zudem kann der Konsument oft seine genaue Herkunft erfahren. Die lange Lagerung beim Großhändler und später in den Regalen der Supermärkte und Drogerien hat einen negativen Einfluss auf die Erhaltung der Aromastoffe. Wer den Duft einer frisch geöffneten Dose Tee mit dem einer mit Teebeuteln gefüllten Kartonschachtel vergleicht, wird den gravierenden Unterschied schnell erkennen. Teeliebhaber besuchen den Teehändler ihres Vertrauens schon deshalb gerne, weil sie sich individuell beraten lassen können, immer über neue, seltene oder besonders kostbare Sorten informiert werden und sich durch den einzigartigen und hocharomatischen Geruch im Laden in Stimmung bringen. Wer auf der Suche nach einem besonderen Genuss oder einem Tee aus einem bestimmten Anbaugebiet ist, wird zudem ausschließlich im Teeladen fündig, wo die hochwertigen Tees stets in loser Form verkauft werden. Teehändler bieten unterschiedliche Sorten von schwarzem Tee aus allen wichtigen Teeländern der Welt ebenso an wie Grüntees aus dem gesamten asiatischen Raum. Wer beispielsweise die unter Kennern hoch geschätzten Grüntee-Sorten aus Japan bevorzugt, kann diesen in der Regel nur in ausgesuchten Teeläden kaufen und wird dort erstklassige, frische und garantiert aus dem angegebenen Anbaugebiet bezogene Ware finden. Auch Teeblätter, die durch die Pflückung während einer bestimmten Jahreszeit ein einzigartiges Aroma entwickeln und für ihre Erntegrade berühmt sind, werden ausschließlich in loser Form angeboten. Genießer kostbarerer und in ihren Mengen limitierter Sorten werden daher kaum auf in Beutel verpackte und im Supermarkt angebotene Ware zurückgreifen.

Für Kräuter- und Früchtetees, die für heilende Zwecke verwendet werden sollen, empfiehlt sich ebenfalls der Kauf in loser Form, da das Pflanzenmaterial, wenn es nur grob zerkleinert wird, wesentlich mehr Wirkstoffe, Vitamine und Mineralien enthält, die der Gesundheit zugute kommen. Darüber hinaus werden Kräuter- und Früchtetees in loser Form, vor allem, wenn sie in der Apotheke oder im Reformhaus angeboten werden, wesentlich genaueren Kontrollen unterzogen, um Verunreinigungen und Streckung mit billigeren Sorten auszuschließen. Wer hohe Ansprüche an die Qualität des Tees stellt, egal, ob es sich um einen aromatischen Darjeeling, einen biologischen Sencha oder einen hochwirksamen Kräutertee aus frischen Pflanzen handelt, wird daher automatisch zu Blättern greifen, die in loser Form verkauft werden. Seltene und kostbare Sorten sind ohnehin in Beutelform kaum erhältlich und müssen daher direkt vom Teehändler bezogen werden.

Ein weiterer Vorteil von losem Tee jeder Sorte ist, dass man diesen zuerst in kleinen Mengen kaufen und testen kann. Die meisten Teehändler bieten ihre hochwertige Ware auf Anfrage bereits in Mengen von 25 Gramm an. Teeliebhaber können sich durch das ganze Sortiment kosten und ihre besondere Lieblingssorte finden. Wer sich etwas Zeit nimmt, kann darüber hinaus durch das Experimentieren mit der Zubereitung von losem Tee selbst seine individuelle Lieblingsmischung zusammenstellen. Darüber hinaus können die hocharomatischen Blätter bei der Zubereitung gemäß der persönlichen Vorlieben des Aufgusses portioniert werden. Während ein mit dem Beutel aufgebrühter Tee in der Regel immer gleich schmeckt, können Aroma, Stärke und Farbe eines Aufgusses von losem Tee einer einzigen Sorte durch eine entsprechende Dosierung stets variieren.

Die Zubereitung mit der Kanne – Aroma pur

Die losen Teeblätter können ihre Aroma-, Farb- und Wirkstoffe am besten entfalten, wenn sie einige Minuten lang direkt im Wasser schweben und dieses anschließend durch ein Sieb in die Tasse gegossen wird. Vor allem hochwertige Sorten von Schwarztee und Grüntee sollten direkt ins Wasser gegeben werden, um eine maximale Intensität des Geschmacks zu erzielen. Viele hochwertige Sorten von grünem oder weißem Tee werden zu getrockneten Blumen gebunden und in Teeläden angeboten. Diese kommen in großen Teekannen aus Glas am besten zur Geltung, wenn sie sich unter der Einwirkung des heißen Wassers allmählich öffnen und die Form von Chrysanthemen annehmen.

Viele Teekannen sind mit speziellen Filtereinsätzen aus Glas, Metall oder Plastik ausgestattet, durch die ebenfalls gewährleistet werden kann, dass der Tee, während er im Wasser langsam aufquillt, sein Aroma voll entfalten kann. Solche Filter werden nach der Ziehzeit einfach herausgezogen und anschließend gereinigt. Sie eignen sich vor allem für Früchte- und Kräutertees, aber auch für Rooibos Tee und aromatisierte Sorten. Alternativ kann man auch Filter aus Stoff in die Kanne legen, die an einem Ring mit Griff befestigt sind, um ein Abrutschen ins Wasser zu verhindern. Solche Stofffilter müssen jedoch regelmäßig ausgetauscht werden, denn sie verfärben sich schon nach wenigen Anwendungen bräunlich und sehen dann unappetitlich aus. Darüber hinaus ist es etwas aufwendig, den Stoff solcher Filter im Zuge der Reinigung von den kleinen Teeblättern zu befreien.

Der Teebeutel – Die schnelle Tasse für zwischendurch

Auch wenn viele Teekenner beim Gedanken, ihr Lieblingsgetränk mithilfe eines vorportionierten Teebeutels zuzubereiten, wahrscheinlich die Nase rümpfen, bringt diese Art der Verpackung vor allem im alltäglichen Gebrauch viele Vorteile. Diese eher zufällige Erfindung eines New Yorker Teehändlers zu Beginn des 20. Jahrhunderts trat ihren Siegeszug über die ganze Welt nicht grundlos an. Heute gilt der Teebeutel aus speziellem Filterpapier als die populärste Form der Zubereitung und ist in nahezu jedem Haushalt zu finden. Die überaus praktische Anwendung dieser kleinen vorportionierten Filter ist nicht von der Hand zu weisen, denn alles, was für eine Tasse Tee benötigt wird, sind ein Wasserkocher und ein Teebeutel. Die richtige Menge ist bereits dosiert und der Tee ist sofort nach dem Entnehmen aus der Verpackung einsetzbar. Dies kommt vor allem Teetrinkern zugute, die auf ihre Tasse zwischendurch auch im hektischen Arbeitsleben nicht verzichten möchten. Die Zubereitung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, kann nebenher geschehen und bedarf keiner umständlichen Hantierung mit losem Pflanzenmaterial und diversen Utensilien. Auch ist die Aufbewahrung von Teekannen, Sieben und anderem Zubehör im Büro nicht immer einfach, da sie einiges an Platz beansprucht.

Viele Menschen trinken Tee weniger wegen seines besonderen Geschmacks, sondern um sich in der kalten Jahreszeit oder während einer Erkältung von innen zu wärmen. Wer die schnelle und wohlige Wirkung des aromatisierten heißen Wassers bevorzugt, wird daher eher zu Teebeuteln greifen, um in wenigen Augenblicken eine dampfende Tasse genießen zu können. Der Teebeutel erspart dem Konsumenten die Portionierung, das Hantieren mit dem Zubehör und dessen anschließende Reinigung. Der Kauf von Beuteltee ist meist deutlich günstiger, und die Kosten für die Anschaffung teurer Utensilien fällt weg. Dafür ist es nicht möglich, mit Teebeuteln einen individuellen Geschmack zu erzielen, und das Aroma des Aufgusses kommt in der Regel an die Intensität von losem Tee nicht heran. Das Pflanzenmaterial in den Teebeuteln ist außerdem meist so stark zerkleinert, dass es mitunter fast die Größe von Staubkörnern erreicht. Darunter leidet nicht nur der Geschmack, auch die wertvollen ätherischen Öle gehen durch diesen Verarbeitungsprozess weitgehend verloren. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Verwendung von Teebeuteln aus speziellen Biokunststoffasern in Pyramidenform durchgesetzt. Diese sind meist deutlich teurer als herkömmliche Beutel und enthalten grob zerkleinerte Premium-Sorten, die oft aus biologischem Anbau stammen und der Qualität von losem Tee entsprechen. Der durchsichtige Biokunststoff besitzt im Gegensatz zum Filterpapier herkömmlicher Teebeutel keinen Eigengeschmack, wodurch das intensive Aroma des Tees durch die Verpackung kaum beeinflusst wird. Auch wenn sich leidenschaftliche Teekenner von diesen pyramidenförmigen Beuteln ebenfalls kaum überzeugen lassen werden, bieten diese doch eine hochqualitative Alternative für unterwegs oder fürs Büro.

Tee-Sieb und Tee-Ei für die Tasse – Praktische Alternativen zum fertigen Beutel

Wer trotzdem auch im hektischen Alltag nicht auf seine Lieblingsmischung oder seinen speziellen Tee in loser Form verzichten möchte, kann seinen an den individuellen Geschmack angepassten Aufguss auch mithilfe eines Tee-Eis oder eines kleinen Siebs zubereiten. Dafür wird der portionierte lose Tee mit dem Wasser in einer Tasse aufgegossen und nach der Ziehzeit durch ein Sieb in eine zweite Tasse gegossen. Der Tee verbleibt im Sieb und kann anschließend einfach im Müll entsorgt werden. Diese Art der Zubereitung ist mit etwas Übung fast ebenso schnell durchzuführen wie der Aufguss eines Teebeutels. Soll nur eine einzige Tasse zubereitet werden, eignet sich auch die Verwendung eines Tee-Eis aus Edelstahl oder Kunststoff. Dieses wird mit der individuellen Menge befüllt und anschließend in die Tasse mit dem heißen Wasser gelegt. Wie bei einem Teebeutel wird das Ei nach der gewünschten Ziehzeit mit der Kette oder dem Griff herausgezogen und der Aufguss ist trinkbereit. Teeliebhaber lehnen diese Art der Zubereitung mit dem Argument ab, dass sich die losen Blätter in dem kleinen Behälter nicht entfalten und ihre Aromen daher nicht vollständig an das Wasser abgeben können. Durch das Schwenken des Eis kann man jedoch sicherstellen, dass möglichst viele Inhaltsstoffe in die Tasse abgehen. Auch wenn die Qualität des Aufgusses durch die sorgfältige Zubereitung in der Teekanne durch nichts übertroffen wird, kann man durch die Anwendung alternativer Methoden wie eines Tee-Eis oder eines Teebeutels durchaus eine aromatische Tasse des Lieblingsgetränks herstellen. Letztendlich geht es beim Teetrinken um individuellen Genuss, und dieser sollte nicht durch strenge Regeln vorgegeben werden. Wer gerne Tee trinkt, sollte die unterschiedlichen Methoden testen und für sich selbst entscheiden, welche Art der Zubereitung dem persönlichen Lebensstil und Geschmack am besten entspricht.

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